Projekt Braun – oder: Wie ich im Solarium fast gegrillt wurde
- Rene Oliver

- 18. Juni
- 2 Min. Lesezeit

Ich hab’s mir diesen Sommer fest vorgenommen: Ich will endlich braun werden. So richtig. Nicht dieses zarte Beige, das man bekommt, wenn man mal beim Bäcker draußen ansteht. Nein – ich will das volle Urlaubsbräune-Paket. Also baller ich mich jedes Mal in die Sonne, sobald sie rauskommt. Ich dreh mich wie ein Hähnchen auf’m Jahrmarkt – brav von links nach rechts – und hoffe, dass was passiert. Spoiler: passiert nix. Ich werd einfach nicht braun. Nie. Ich krieg 'nen Sonnenbrand, dann pellt sich alles, und danach seh ich aus wie vorher – nur halt genervter.
Aber ich wär nicht ich, wenn ich’s nicht trotzdem versuchen würde.
Und weil mit Mutter Natur offenbar nix zu reißen ist, geh ich jetzt auch noch ins Solarium. Ja, ich weiß. Ungesund. Hautkrebs. Alt aussehen. Blablabla. Aber ganz ehrlich: Meine Haut ist so hell, ich blende die Leute teilweise … und das muss ja nicht sein.
Also ab ins Solarium. Und was soll ich sagen? Ist nicht mehr meine Welt … Das ist nicht mehr wie früher mit zwei Euro und ranziger Umkleide. Heute sieht das aus wie ’n Raumschiff.
Sprachsteuerung! Ich liege da drin, sag „Schulterbräuner aus“ – nix passiert. Sag’s nochmal – lauter – und plötzlich geht irgendeine „Wellness“-Funktion an. Kennt ihr? Nicht? Ich kannte es auch nicht … Plötzlich sprüht mich was Kaltes an, aus’m Nichts. Ich schreie auf, rutsch weg, baller mit dem Kopf gegen den Deckel. Ich dachte kurz, ich wär in der Waschanlage. Nur ohne Auto. Dafür mit Beule und Schockstarre.
Am Ende hatte ich 'ne schöne Beule am Kopf, ’nen heiseren Hals und – na klar – Sonnenbrand. Keine Bräune. Wieder nix.
Aber hey – aufgeben ist keine Option. Vielleicht bin ich ja nächste Woche endlich goldbraun.
Oder halt wieder rot und beleidigt. Gucken wa mal … wa?
Euer René Oliver



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